Moritz von Lingen liebt es, in der Kirche neue Formate und Angebote auszuprobieren. Die nächste Wohnzimmerkirche gibt es am 7. Juni 2024 in Wentorf. Copyright: Annkathrin Bornholdt
Wentorf. Sessel statt Kirchenbänke, Popsongs statt Orgelmusik und viel Raum für Gedanken und Gespräche: In der Region Sachsenwald gab es kürzlich die erste Wohnzimmerkirche. Was sich hinter dem Gottesdienst-Format verbirgt, davon berichtet Vikar Moritz von Lingen aus der Kirchengemeinde Wentorf im Podcast “Mein Gott, warum Kirche?!”
Kirche mit Sessels, Drinks und Snacks
"Die Wohnzimmerkirche ist vor allem etwas zum Wohlfühlen", sagt Moritz von Lingen. Er ist als Vikar, also als Pastor in Ausbildung, in der evangelischen Kirchengemeinde Wentorf tätig. Kürzlich hat er mit einigen Mitstreiter:innen die erste Wohnzimmerkirche für die Region Sachsenwald auf die Beine gestellt. Das bedeutet: Bänke raus aus der Kirche - Sessel, Sofas, Drinks, Snacks und gemütliche Beleuchtung rein! Dazu gab es Impulse und Musik zu einem bestimmten Thema. Das Format ist im Hamburger ThinkTank “Kirche im Dialog” entstanden und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Zielgruppen mit unterschiedlichen Formaten erreichen
Im Podcast “Mein Gott, warum Kirche?!” des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg stellt Moritz von Lingen das Format Wohnzimmerkirche vor und berichtet von den Erfahrungen, die das Team vor Ort bei der Premiere in der Kirche in Börnsen gemacht hat. Der Vikar ist überzeugt: “Diese neueren Formate füllen eine Lücke. Sie bieten etwas, das die Menschen suchen: etwas Unhierarchisches, das weniger auf Monolog, als auf Dialog setzt.”
Formate für unterschiedliche Bedürfnisse
Und trotzdem habe der klassische Sonntagsgottesdienst weiterhin einen wichtigen Stellenwert, ist von Lingen überzeugt. Mit unterschiedlichen Formaten spreche die Kirche einfach unterschiedliche Zielgruppen an: “Das Schöne an der reformatorischen Kirche ist, dass sie sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet.” Die nächste Ausgabe der Wohnzimmerkirche ist für den 7. Juni 2024 um 20 Uhr in Wentorf geplant.
Moritz von Lingen ist Vater zweier Kinder. Seine Frau Hanna ist ebenfalls Vikarin in der Nordkirche. Wie die beiden ihren Alltag bestreiten und welche Rolle der Glaube in ihrem (Familien-)Leben spielt, auch davon berichtet Moritz von Lingen.
Podcast über den Wandel der Kirche
Brauchen wir “die Kirche“, um zu glauben? Wozu braucht die Gesellschaft die Kirchen? Und wie müsste Kirche sein, damit wieder mehr Menschen kommen? Was passiert schon, um fit für die Zukunft zu werden? Und welche Rolle spielen dabei der christliche Glaube und das Menschenbild im Christentum? Der Podcast ”Mein Gott, warum Kirche?!" des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg geht diesen Fragen auf den Grund - gemeinsam mit Menschen, die in der Kirche aktiv sind.
Der Podcast ist unter anderem abrufbar auf Spotify, YouTube und Apple Podcasts.